Recruiting ist heute mehr als eine Stellenausschreibung und ein Bewerbungseingang. Wer wirklich skalieren, optimieren und effizient einstellen will, braucht Sichtbarkeit. Nicht irgendwo – sondern genau da, wo Entscheidungen getroffen werden: im Kampagnen-Dashboard.
Doch viele Dashboards zeigen zwar Daten – aber nicht die, die wirklich weiterhelfen. Oder: Sie zeigen sie den falschen Personen. Und damit wird das große Potenzial verschenkt, das modernes Recruiting heute bieten könnte.
1. Daten haben wir genug – aber sind sie auch dort, wo sie gebraucht werden?
Bewerbungen, Klicks, Views – kaum ein Bereich im Recruiting ist datenärmer als viele Dashboards es vermuten lassen.
Das Problem: Viele Systeme sind nicht rollenbasiert aufgebaut. Oder sie zeigen nur allgemeine Metriken, die wenig Aussagekraft über die tatsächliche Qualität, Geschwindigkeit oder Kampagnen-Performance haben.
Die Folge: Die Menschen, die entscheiden – Recruiter:innen, Hiring Manager, Teamleads – sehen nicht das, was sie brauchen, um besser und schneller zu entscheiden.
2. Rollen- und Rechtekonzepte – für mehr Kontrolle und Ownership
Ein gutes Dashboard beginnt mit einem klaren Rechte- und Rollenkonzept. Denn nicht jeder muss alles sehen – aber jeder sollte genau das sehen können, was für seine Rolle entscheidend ist.
Beispiel:
- Teamleads sehen nur ihre Kampagnen, ihre Budgets und ihre Jobs
- Recruiter:innen sehen alle Bewerbungen – aber nur für ihre Kostenstelle oder Region
- Standortverantwortliche bekommen spezifische Reports für ihre Region
Das sorgt nicht nur für bessere Übersicht, sondern auch für mehr Verantwortung. Wer die eigenen Zahlen sieht, fühlt sich auch verantwortlich – und agiert schneller und präziser.
3. Was ein modernes Recruiting-Dashboard heute zeigen muss
Die Basics sind klar: Bewerbungsanzahl, Performance pro Kanal, Klickrate. Aber das reicht längst nicht mehr.
Das sollte heute Standard sein:
- Performance nach Kanal, Kampagne und Jobtitel
- Kosten pro qualifizierte Bewerbung (CPQ) statt nur Anzahl Bewerbungen
- Dropout-Raten im Funnel: Wer springt wann ab – und warum?
- Interviewbuchungen, Time-to-Interview, Time-to-Hire
- Qualifikations-Score je Bewerbung (z. B. durch KI-Vorqualifizierung)
- Textqualität der Stellenanzeige: zielgruppengerecht, SEO-fähig, klar formuliert
Diese Insights entscheiden heute darüber, ob ein Recruiting-Team effizient arbeitet – oder Zeit mit falschen Schritten verliert.
4. Automatisierung trifft Usability – wie Dashboards wirklich helfen
Ein Dashboard sollte nicht nur zeigen, was war – sondern auch, was als Nächstes passieren sollte.
Beispiel:
- Für eine Stelle gibt es 10 Bewerbungen – davon 3 qualifiziert
- Das System schlägt direkt Interviewslots vor oder ermöglicht automatische Einladung
- Funnel-Daten sind integriert – mit einem Klick wird klar: Lohnt es sich, die Kampagne weiterlaufen zu lassen?
Das ist nicht Zukunftsmusik – sondern heute bereits möglich, wenn Tools sauber integriert sind (z. B. ATS, Kampagnen-Manager, Interview-Buchungstools).
5. APIs machen es möglich: Das eigene Dashboard als Wettbewerbsvorteil
Wer noch tiefer einsteigen will, braucht mehr als ein Standard-Dashboard: ein Setup, das auf die eigene Organisation passt.
Mit Tools wie Power BI, Tableau oder Looker lassen sich individuelle Dashboards bauen – und über APIs direkt mit Kampagnen-Tools verbinden.
Was das bringt?
- Eigene KPIs – statt vorgefertigter Standardmetriken
- Flexibilität in der Darstellung (nach Abteilung, Region, Rolle)
- Mehr Steuerung, schnellere Entscheidungen, besseres Stakeholder-Reporting
Wichtig dabei: HR & IT sollten gemeinsam denken – nicht in Silos.
6. Umdenken auf Management-Ebene: Mehr Bewerbungen ≠ mehr Erfolg
Noch immer ist in vielen Unternehmen die Anzahl der Bewerbungen eine Art Prestige-KPI. Doch diese Zeit ist vorbei.
Wichtiger ist:
- Wie viele dieser Bewerbungen sind qualifiziert?
- Wie schnell bekommen wir diese in Interviews?
- Wie viele davon werden tatsächlich eingestellt?
Ein gutes Dashboard macht diese Fragen sichtbar und vergleichbar – auch für Stakeholder, die nicht tief im Recruiting stecken.
7. Fazit: Ein Dashboard ist kein Extra – es ist das Cockpit für modernes Recruiting
In einer Welt, in der Jobmärkte dynamischer, Bewerber:innen selektiver und Prozesse komplexer werden, braucht Recruiting ein klares Steuerungsinstrument.
Ein gutes Dashboard ist nicht „nice to have“ – es ist Pflicht.
- Rollenbasiert, damit jeder sieht, was er sehen muss
- KPI-basiert, um Qualität sichtbar zu machen
- Automatisiert, um Zeit zu sparen
- Und offen für Integrationen, um maximale Flexibilität zu ermöglichen
Wer all das umsetzt, macht aus Daten Entscheidungen – und aus Recruiting wieder einen echten Wettbewerbsvorteil.

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